Christophorus-Fahrt 2024

Am 25. und 26. Mai 2024 heißt es endlich wieder: 5. Historische Rheinische Christophorus-Fahrt in 53809 Ruppichteroth - Schönenberg - DAS Oldtimerevent der besonderen Art! Wir freuen uns alle, Sie als Gäste bei uns in Schönenberg begrüßen zu dürfen.
 
Das Team der Historischen Rheinischen Christophorus-Fahrt Schönenberg.

Max Deubel - Schirmherr der Christophorus-Fahrt 2024

Nun ist es amtlich: Max Deubel übernimmt die Schirmherrschaft der Historischen Rheinischen Christophorus-Fahrt 2024 in Schönenberg.

Max Deubel, ehemaliger deutscher Motorradrennfahrer, viermaliger Seitenwagen-Weltmeister und einer der erfolgreichsten deutschen Motorradrennfahrer in der Seitenwagenklasse hat JA gesagt. 1953 ist er selbst bei der Christophorus-Fahrt mit einem Hermännchen an den Start gegangen. Deubel war für den ADAC tätig, z. B. als Rennleiter auf dem Nürburgring, und Motorradreferent des ADAC Gau Nordrhein. Zudem war er Vizepräsident der FIM-Sicherheitskommission und Vorsitzender der OMK.

Max Deubel hat seit Beginn die Historische Rheinische Christophorus-Fahrt in Schönenberg freundschaftlich begleitet. Er tritt die Nachfolge unseres Otto Flimm an, der leider 2020 verstorben ist.

Wir freuen uns!

Bild: Max Deubel mit Emil Hörner

Es begann im Bröltal, in Schönenberg...

Anfang der 50er Jahre wurde in Schönenberg, Amt Ruppichteroth, der Motorsportclub Schönenberg (CMS/MSC) gegründet. Ehrenamtliche bauten mit Schaufel und Spitzhacke einen Geländekurs. Dieser genoss weit über die Ortsgrenzen hinaus großes Ansehen. Noch heute erzählt man sich davon, aber nicht nur mit Wehmut.

Heute, mehr als 60 Jahre später, geht die legendäre Geschichte, die im Jahre 2012 erfolgreich ihr Debüt hatte, weiter. 2012 stand Schönenberg „Kopf“. Niemals haben wir, die Organisatoren, die Gemeinde und auch die gesamte Region erwartet, dass es uns „Grünschnäbeln in der Oldtimerszene“ gelingen würde, Menschen so zu begeistern und von altem, schnurrendem, glänzenden Blech quasi überrollt wurden.

Unter dem Dach der Gemeinde Ruppichteroth und der Federführung von Bürgermeister Mario Loskill haben sich erneut zahlreiche Ehrenamtliche und Vereine zusammengefunden, die über viele Monate hinweg auch in diesem Jahr ein zweitägiges Event auf die Beine stellen möchten.

Die „Touristische Oldtimer Ausfahrt“ mit Christophorus-Segnung, Gleichmäßigkeitsprüfungen, einem kulturellen Rahmenprogramm und Ausstellungen, welches nicht zuletzt das automobile Kulturgut in den Fokus rückt, hat einen Stammplatz im Jahreskalender der Gemeinde Ruppichteroth bekommen. Das Lenkungsteam hat beschlossen, im Zwei-Jahres-Rhythmus Oldtimerfreunde aus Nah und Fern ins Bröltal und den beschaulichen kleinen Ort Schönenberg zu holen.

Christophorus – Warum?

Woher die Historische Rheinische Christophorus-Fahrt ihren Namen hat, fragt sich mancher.

Der heilige Christophorus zählt zu den 14 Nothelfern. In der katholische Kirche werden die Nothelfer als Schutzpatrone im Gebet angerufen, man bittet sie um Hilfe und Unterstützung. In der evangelischen Kirche gelten sie allgemein als Vorbilder im Glauben.

Christophorus ist der Christusträger, meist abgebildet mit dem Jesuskind auf der Schulter, durch reißendes Wasser watend. Im christlichen Glauben ist er unter anderem Helfer gegen den unvorbereiteten Tod, Rettung aus jeglicher Gefahr, Schutzheiliger der Reisenden, gegen Epilepsie, Unwetter, Hungersnot, Gewitter und Hagelstürme, Pest, Zahnschmerzen und schlechte Träume. Zudem gilt er als Schutzpatron der Autofahrer, Bogenschützen, Seefahrer, Flößer, LKW-, Bus- und Taxifahrer, Buchbinder, Bleicher, Pförtner und der Obst- und Gemüsehändler.

In früheren Zeiten war es üblich, dass jedes Gefährt mit einer gesegneten Schutzmedaille ausgerüstet war. Heute ist es für viele nicht mehr „zeitgerecht“, allerdings – wenn man bei Fahrern nachhakt – gibt es einige, die von Vater oder Mutter, Grossvater oder -mutter solch eine Schutzmedaille bekommen haben, die sie bei sich tragen.

In den 50er Jahren...

In den 50er Jahren, als die Idee der Christophorus-Fahrt in Schönenberg geboren wurde und damit auch die Christophorus-Segnung der Fahrzeuge, kannte jeder diesen Schutzheiligen. Es war also nicht ungewöhnlich bei ihm Schutz für Fahrten zu erbitten und sein Gefährt segnen zu lassen.

Im Mai 1953 organisierte der MSC Schönenberg die 1. Rheinische Christophorus-Fahrt mit Fahrzeugsegnung (Christophorus-Segnung). Mehr als 400 Pkws, 178 Motorräder, Motorroller und landwirtschaftliche Nutzfahrzeuge nahmen daran teil. Eine unvorstellbar riesige Kolonne zog durch die Bröltalgemeinde von Schönenberg über Ruppichteroth durch das Saurenbachtal wieder zurück nach Schönenberg.

Die Autosegnung führte damals der katholisch Pastor Erich Strott durch. An Ökumene war damals noch nicht zu denken. An seiner Seite stand die heute noch existierende Christophorus-Statue, eine imposante Holzfigur (1,27 m hoch), die bei dem bekannten Oberstdorfer Holzschnitzer Wilhelm Math in Auftrag gegeben wurde.

Der Düsseldorfer Lebensmittelgroßhändler Wilhelm Lutter, der eine Dependance in Schönenberg auf dem heutigen Gelände der Fa. Blumen Eymold hatte, spendete die Figur dem Motorsportclub. Lutter selbst ist wohl durch seine Leidenschaft zur Jagd auf Schönenberg aufmerksam geworden. Schon vor, aber auch nach dem Krieg hatten finanzstarke Unternehmer aus der Rheinschiene ihre Jagdpachten im wildreichen Bröltal, so auch z.B. der Inhaber von Maddaus.

Lutter Lebensmittel gehörte mit zu den großen Arbeitgebern in der Region. Jeder kannte die tannengrünen VW Käfer – die Firmenwagenflotte – mit dem weißen Emblem „Lutter Lebensmittel“ auf den Autotüren. Der Käfer, ein zuverlässiges Auto, welches Wilhelm Lutter seinen Außendienstlern zu Verfügung stellte. Denn der Käfer rollte und rollte und rollte, verhalf ihm zu einem blühenden Geschäft. Für Schönenberg selbst war Lutter Lebensmittel ein absoluter Gewinn, es bedeutete Arbeitsplätze vor der Haustüre und einen großzügigen Unterstützer, wenn es den Vereinen an Kapital fehlte. Noch heute gibt es „Lutteraner“ in Schönenberg und Umgebung, Bürgerinnen und Bürger, die dort arbeiteten oder gar ihre Ausbildung absolvierten. Hier seien u.a. genannt: Gaby Fischer, Karl-Hubert Fischer, Otto Hohls, Bernd Ottersbach, Doris Oedekoven, Bärbel Niesel, Willi Otto, Paul Hänscheid, Gerti Hänscheid und viele mehr. In den 80er Jahre stellte der Adoptivsohn von Wilhelm Lutter den Betrieb in Schönenberg ein.

Was blieb ist die Christophorus-Statue, die Jahrzehnte das Wohnzimmer der verstorbenen Witwe von Dr. Helldobler (ehemaliger Vorsitzender und Gründer des MSC Schönenberg) schmückte. Das war für viele Schönenberger, die die Geschichte dieser Statue kannten und damit auch den rechtmäßigen Eigentümer, oftmals ein Dorn im Auge. Zahlreiche Versuche, die Statue wiederzugewinnen, blieben erfolglos. In ihrem Vermächtnis bestimmte Frau Helldobler, dass nach ihrem Tod die Christophorus-Statue im Rathaus der Gemeinde Ruppichteroth in Schönenberg aufgestellt werden sollte. Im Juristendeutsch hatte sie sich wohl den Besitz „ersessen“.

Heute befindet sich der Christophorus im Zimmer des Bürgermeisters Mario Loskill im Rathaus.

Im Andenken an das riesige Spektakel der Christophorus-Fahrten in den 1950er Jahren wurde die „Historische Rheinische Christophorus-Fahrt“ geboren. Heute als touristische Oldtimerausfahrt mit zweitägigem Event und als Herzstück traditionell die „Christophorus-Segnung“ durch den katholischen Pastor Nies und den evangelischen Pfarrer Neuhaus. Die Christophorus-Statue wird wie damals hervorgeholt und schmückt während der Segnung die Festbühne. Damit jeder ein „Stück Schutz“ mit nach Hause nehmen kann, wurde eine Medaille aufgelegt, die zu jeder Veranstaltung neu aufgelegt wird. Diese Medaille wurde während eines Gottesdiensten in der katholischen Pfarrkirche Sankt Maria Magdalena gesegnet.

Nähere Informationen/ Hinweise auch unter: www.bilderbuch-ruppichteroth.de